In den Räumlichkeiten von Palazzo Meizlik in Aquileia ist vom 11. Februar bis 31. Mai die Ausstellung „Made in Roma and Aquileia“ zu sehen, die von der Stiftung Aquileia in Zusammenarbeit mit dem Referat für kulturelles Wachstum in Rom und dem Landesamt für Denkmalpflege Rom – Trajansmärkte, Museum der Kaiserforen, dem Musealen Zentrum der Region Friaul-Julisch Venetien, der Stadt Aquileia und dem Verband ‚Associazione Nazionale per Aquileia‘ gefördert und organisiert wird. Partner der Ausstellung sind Trieste Airport, Banca di Credito Cooperativo von Fiumicello und Aiello, Confindustria und Palmanova Outlet Village.

Der Ausstellungsrundgang umfasst 156 aquileische Fundstücke und 150 Exponate aus der kürzlich sehr erfolgreich beendeten Ausstellung in den Trajansmärkten in Rom. Ausgestellt werden Teller, Lampen, Edelsteine, Glas, medizinische Instrumente, Backsteinmaterial und Amphoren, alle versehen mit Kennungen, Logos, Unterschriften und den verschiedensten Kennzeichen ihres Besitzers und ihrer Herkunft. Daraus ergibt sich das Abbild einer Gesellschaft, in der dank der Pax Romana das Produktions- und Handelsgewerbe – mit Werkstätten, Unternehmen, Zünften, Handwerkern, Transport, Straßen – erblühte und wo die Symbole eine Art Code für die Identität waren und gleichzeitig den Willen bekundeten, einem gemeinsamen Produktions- und Kultursystem anzugehören. Die wertvollen Exponate stammen sowohl aus dem Archäologischen Nationalmuseum Aquileia, als auch aus berühmten römischen und internationalen Museen; aufgrund ihrer großen Bedeutung als Produktionszentren im Römischen Reich sind in diesem Zusammenhang vor allem das Römisch-Germanische Museum der Stodt Köln (Deutschland) und das Arheoloski muzej u Splitu (Kroatien, Split) zu nennen.

Der von Annalisa Giovannini, Marta Novello und Cristiano Tiussi kuratierte Ausstellungsrundgang umfasst 156 aquileische Fundstücke – alle aus dem Archäologischen Nationalmuseum Aquileia – und 150 Exponate aus der kürzlich sehr erfolgreich beendeten Ausstellung in den Trajansmärkten in Rom. Ausgestellt werden der Bronzehalsring eines Sklaven, Glas, Lampen, Edelsteine, Amphoren unterschiedlicher Form, medizinische Instrumente und viele andere Gegenstände des täglichen Gebrauchs aus der Antike, alle versehen mit Zeichen, Logos, Unterschriften und den unterschiedlichsten Kennzeichen ihres Besitzers und ihrer Herkunft. Stempelmarke, Marke, Abzeichen: Wie Rom erzählt auch Aquileia über diese kleinen, aber effizienten Hilfsmittel die Entwicklung der Beziehungen zwischen Hersteller/Verkäufer und Käufer und gleichzeitig zwischen Käufer und erstandenem Gegenstand über die Zeit.

Wer ein selbst hergestelltes Produkt mit dem eigenen Namen kennzeichnet, macht ein Statement, das eine Qualitätsgarantie bietet; der Käufer dieses Gegenstands macht eine Geste des Vertrauens, indem er dieses Produkt den anderen vorzieht. Diese Wechselseitigkeit hat niemals aufgehört zu bestehen und hielt sich über die Jahrhunderte bis heute.

Die Namen der Unternehmer mehren sich und sprechen von Geschäftsinhabern, Männern und Frauen (ja, Frauen), die mutig und zugleich wohlüberlegt die Unternehmensführung erledigen, das bisweilen vielköpfige Personal verwalten und immer größere und aufnahmefähigere Markterweiterungen suchen und finden. 

Es wird produziert, exportiert und importiert: das 181 v. Chr. an der Grenze zwischen Mittelmeerraum und der jenseits der Alpenkette liegenden Welt gegründete Aquileia ist mit seinem großen Binnenhafen ein wahres Mikrokosmos.

Debora Serracchiani, Präsidentin der Autonomen Region Friaul-Julisch Venetien unterstreicht: „Diese Ausstellung  bietet uns die Möglichkeit, das hervorragende Produktionswesen in Friaul-Julisch Venetien, das sich weltweit durch seine Qualitätsstandards auszeichnet, aus einer neuen Perspektive hervorzuheben. Die Ausstellungsstücke bezeugen, dass bereits vor 2000 Jahren technische Fertigkeit, Qualität und Geschmack Aquileia zu einem Anziehungspunkt für die Gesellschaft der Antike machten, als die Handelswege bereits ferne Orte verbanden. Dies ist einer dieser Fälle, in denen wir noch immer aus der Vergangenheit lernen können: auch heute kann die Herausforderung der Globalisierung nur meistern, wer bei Herstellung und Angebot nur auf das Beste abzielt.“

„Wir vertrauen darauf,“ fügt der Vorsitzende der Stiftung Aquileia, Antonio Zanardi Landi, hinzu, „dass die Ausstellung auch ein ganz einfaches Konzept valorisiert, an das wir fest glauben: die exzellente Qualität der regionalen Erzeugnisse der Region, für die der Name Aquileias jahrhundertelang stand, lässt sich auf eine 2000-jährige Geschichte und eine Produktionskultur zurückführen, die tief in der römischen Welt und den großen, von Rom beherrschten Städten verwurzelt sind. Anders ausgedrückt: Es ist kein Zufall, dass in Friaul-Julisch Venetien und den angrenzenden Gebieten weltweit anerkannte und erfolgreiche Großunternehmen für Spezialstähle und Eisen, großartige Winzer, modernste Pharmaunternehmen der Weltspitze, sehr erfolgreiche Goldschmiede, fantasievolle Glashandwerker usw. tätig sind. Der Erfolg von heute ist dem Streben nach Perfektion zuzuschreiben, das in dieser Gegend noch vor der Kaiserzeit aufkeimte, als Europa in weiten Teilen noch von Nomadenvölkern mit Naturalwirtschaft bewohnt war.“

„Symbole erzählen von alters her die Geschichte des Menschen und seiner Werte“, meint Gianni Torrenti, Kulturreferent der Region Friaul-Julisch Venetien. „Hierzulande erzählen die Symbole und Artefakte von einer kulturreichen Gesellschaft und Kreuzungspunkt für Kaufleute, Warenhandel und feine Kunst. Die in Aquileia ausgestellten Siegel zeigen deutlich, wie unmissverständlich sowohl die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, als auch deren besonderes Merkmal dargestellt werden konnte: sie stehen für die besondere Identität dieser Orte, vielseitig, facettenreich und dennoch mit starkem Charakter“.

Cristiano Tiussi, Archäologe und Direktor der Stiftung Aquileia definiert die Ausstellung als „eine einzigartige Reise in die Welt der Produktions- und Eigentumsmarken der römischen Welt und in die mehr stegreifartig verfassten Besitzschriften. Die Modernität der Verwendung ist trotz der unleugbaren Unterschiede überraschend. Zeichen, die auf den Stolz über die ausgeführte Arbeit hindeuten und die bisweilen eine Art „Tracking-Methode“ oder Ursprungszeugnis sind. Bei den Römern wurde alles markiert, vom Ziegelstein, über Glas, bis hin zu Metallgegenständen, Arzneimitteln und Schmuck. Leider waren, wie der ausgestellte Sklavenhalsring zeigt, auch Menschen „Gegenstand“ von Markierungen – eine Praxis, die uns heute erschaudern lässt, in der Antike jedoch gang und gäbe war.“

Die Ausstellung hat auch einen hohen didaktischen Wert und verdankt ihre Durchführung mehreren Initiativen: dank der Zusammenarbeit mit der Abteilung Museumspädagogik des Archäologischen Nationalmuseums in Aquileia beginnt am Sonntag, dem 19. Februar ein reiches Programm an Führungen für Familien zu einem Sonderpreis (6 €), bei dem der Besuch der Ausstellung mit der Besichtigung des Archäologischen Nationalmuseums kombiniert werden kann; und in Zusammenarbeit mit Studio Didattico Nordest können ab März immer mittwochvormittags Besichtigungen und kostenlose Workshops für Schulen reserviert werden. Die Ausstellung ist von Dienstag bis Freitag, 10-18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt 4 € bzw. ermäßigt 2 € für die Besitzer des Aquileia-UNICO-Tickets oder der Palmanova Outlet Village-Treuekarte; für Kinder unter 18 Jahren und Besitzer der FVGCard ist der Eintritt kostenlos. Die vollständige Liste der Ermäßigungen und Eintrittsbefreiungen unter http://www.fondazioneaquileia.it.

Die wertvollen Ausstellungsstücke stammen nicht nur aus dem Archäologischen Nationalmuseum Aquileia, sondern auch von berühmten römischen und internationalen Museen; angesichts ihrer Rolle als wichtige Produktionszentren des Römischen Reichs sind in diesem Zusammenhang insbesondere das Römisch-Germanische Museum der Stadt Köln und das Archäologische Museum Split (Kroatien) erwähnenswert.

Die Ausstellung wird begleitet von einem umfassenden Katalog, erschienen bei Gangemi Editori, begleitet. Annalisa Giovannini ist verantwortlich für die Ausstellung in Aquileia, Lucrezia Ungaro, Marina Milella und Simone Pastor für die eben zu Ende gegangene Ausstellung in Rom. Ein herzlicher Dank geht an den kapitolinischen Konservator Claudio Parisi Presicce für die Planung der Ausstellung.

 Sitz

Palazzo Meizlik

Via Patriarca Popone 7 – Aquileia (Ud)

Dauer

12. Februar – 31. Mai 2017

Öffnungszeiten

Dienstag-Freitag  10-17 h (Feb-Mär); 10-18 h (Apr-Mai)

Samstag-Sonntag 10-18

Eintrittspreise

€ 4 voll

€ 2 ermäßigt (Gruppen, junge Erwachsene von 18-25, Inhaber UNICO-Ticket oder Treuekarte Palmanova Outlet Village, Mitglieder der BCC von Fiumicello und Aiello)

Freier Eintritt

- Kinder unter 18 Jahren

- Inhaber der FVG Card

und alle vom Ministerium für Kulturgüter und Tourismus (MiBACT) vorgesehenen Kategorien.